Im Rahmen der AlphaDekade vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bis 2024 gefördert, wird das bereits begonnene Vorhaben fortgesetzt. Dabei soll die Reichweite des Projektes „mittendrin“ auch auf andere Vereine der sächsischen Fußballlandschaft ausgedehnt werden. Aus diesem Grund haben sich der Ministerpräsident des Freistaats Sachsen, Michael Kretschmer, und Dynamo-Dresden-Präsident Holger Scholze bereiterklärt, gemeinsam die Schirmherrschaft des Projektes zu übernehmen. Im Rahmen eines Medientermins in der AOK PLUS Walter-Fritzsch-Akademie unterzeichneten jetzt Michael Kretschmer und Holger Scholze gemeinsam die Schirmherrschaftsvereinbarung.
Geringe Literalität betrifft 12,1 Prozent aller Erwachsenen in Deutschland und umfasst alle Altersgruppen. Mehrheitlich sind die Betroffenen erwerbstätig und haben vorrangig einen niedrigen oder mittleren Schulabschluss. Fast alle Betroffenen haben Strategien entwickelt, mit ihrem Problem im Alltag konstruktiv umzugehen und ihr Leben entsprechend zu meistern. Individuellen Mehrwert verspricht jedoch ein Leben ohne eingespielte Vermeidungs- oder Unterstützungsmechanismen, was wiederum nur möglich ist, wenn gering literalisierte Menschen auch noch im Erwachsenenalter ausreichende Lese- und Schreibkompetenzen erwerben können. Mit der Ausweitung des Projekts mittendrin auf ganz Sachsen wird jetzt versucht, noch mehr Menschen mit geringer Schriftsprachkompetenz zu unterstützen.
„Lesen und Schreiben sind eine wichtige Voraussetzung für eine erfüllte gesellschaftliche Teilhabe. Das Projekt ‚mittendrin - mit Kopf und Ball‘ findet kreative Lösungen für Menschen mit Lese- und Schreibschwierigkeiten und verbindet diese mit dem in Sachsen so fest verankerten Vereinssport. Mein Dank gilt der Volkshochschule und Dynamo Dresden für ihr Engagement sowie dem Bund für die finanzielle Förderung. Ich freue mich sehr, dass diese wunderbare Initiative nun auf weitere Vereine in Sachsen ausgeweitet werden kann“, sagt Ministerpräsident Michael Kretschmer.
„Statistisch gesehen haben in einem mit 30.000 Zuschauern besetzten Rudolf-Harbig-Stadion 3.630 Menschen Defizite in ihrer Lese- und Rechtschreibkompetenz. Allein diese Tatsache zeigt die dringende Notwendigkeit, Wege zu finden, um den Betroffenen bestmöglich helfen zu können. Im Namen unserer Sportgemeinschaft unterstütze ich das Projekt sehr gern. Gemeinsam wollen wir nun entsprechende Angebote entwickeln und in die Tat umsetzen“, so Holger Scholze.
„Da Betroffene erfahrungsgemäß sehr unter der Stigmatisierung in der Gesellschaft leiden, ist es besonders wichtig, allgegenwärtige Vorurteile gegenüber gering literalisierten Menschen abzubauen und aufklärend zu wirken. Deshalb freuen wir uns sehr, dass Ministerpräsident Michael Kretschmer und Holger Scholze sich bereit erklärt haben, dafür eine Brücke in die Gesellschaft zu schlagen“, so Anja Jäpel-Nestler, stellvertretende Direktorin der Volkshochschule Dresden, abschließend.