Von innovativen Materialien über die engagierte Arbeit vor Ort bis hin zu ersten Transfererfolgen: Auf der Fachtagung des BMBF-Förderschwerpunktes „lebensweltorientierte Grundbildung – Transfer“ erlebten die knapp 70 Teilnehmenden die ganze Vielfalt der insgesamt zwölf geförderten Projekte. Dabei präsentierten die Mitarbeitenden in mehreren Workshops nicht nur die Ergebnisse ihrer Arbeit, sondern diskutierten mit Vertreterinnen und Vertretern der Länder sowie weiteren Interessierten auch darüber, wie diese Ergebnisse in die Praxis übernommen und dort langfristig verankert werden können. Ein „Marktplatz“ bot den Projekten eine weitere Möglichkeit, ihre Arbeit vorzustellen und gab gleichzeitig Raum und Zeit für Gespräche und Diskussionen.
Beachtliche Erfolge der Projekte
Dr. Gudrun Steeger, Referentin im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), betonte in ihrem Grußwort die beachtlichen Erfolge, die die Projekte in den vergangenen Jahren erreicht hätten. Die Ergebnisse zeigten deutlich, dass die Arbeit der Projekte einen deutlichen Mehrwert für die betroffenen Menschen böte. Sie hob zudem insbesondere die erfolgreiche Netzwerkarbeit und die hohe Anzahl an entwickelten Lehr- und Unterstützungsangeboten hervor. Es sei gelungen, die Beratungsstellen im Sozialraum zu gewinnen und miteinzubeziehen. Auch seien Lehrkonzepte und Lehrpläne weiterentwickelt worden, die sich an der Zielgruppe orientierten.“
Im zweiten Programmpunkt des Tages arbeiteten die Teilnehmenden in insgesamt vier Workshops zu den Themen „Familiengrundbildung – gestalten, vernetzen, verstetigen“, „Informelle und formelle Lernsettings: Ansätze, Rahmenbedingungen, Übergänge“, „Grundbildung sozialraumorientiert anbieten“ und „Selbstbestimmtes Alltagslernen mit und ohne Lernbegleitung“. In den Workshops stellten die zu diesen Aspekten arbeiteten Projekte ihre Ergebnisse und Erkenntnisse vor und diskutierten mit den Workshop-Teilnehmenden Möglichkeiten der langfristigen Nutzung und der Verstetigung.
Workshop A: Familiengrundbildung – gestalten, vernetzen, verstetigen
Im Workshop A gab es nach einem regen Austausch dazu, wie Grundbildung in den Bereich der Familienbildung integriert werden kann, selbst bei den Vortragenden noch „Aha-Erlebnisse“. Die drei Projekte aktiv-S TRANSFER, GrubA und Knotenpunkte Transfer stellten zunächst ihr Vorgehen und ihre Ergebnisse vor. Schnell wurde klar, dass in den unterschiedlichen Projektsettings und Kontexten die gemeinsam verwendeten Begriffe durchaus unterschiedlich definiert wurden. Auch das Vorgehen unterschied sich entsprechend der Ausgangssituation und der Rahmenbedingungen.
So geht die evangelische Fachstelle für Grundbildung und Alphabetisierung der Frage nach, wie Grundbildung am besten in die bereits vorhandenen bundesweiten Strukturen der evangelischen Erwachsenenbildung implementiert werden kann. Dies geschieht sowohl auf strategischer als auch auf operativer Ebene. Dabei sei es bereits gelungen, das Thema bundesweit in die bestehende evangelische Verband- und Gremienstruktur einzubringen und dort fest zu verankern, erklärte Michael Glatz. Als Verbundpartner analysiert die Universität Duisburg Essen, bei der Tagung vertreten durch Frau Farina Wagner, das Programmangebot zur Familienbildung an vier verschiedenen Standortorten mit dem Fokus der Anschlussfähigkeit dieser Angebote für Inhalte wie auch Zielgruppen aus dem Grundbildungsbereich.
Die Lernende Region Netzwerk Köln prägte im Rahmen ihres Projektes den Begriff der Familiengrundbildung. Dr. Sabine Schwarz und Kathrin Neitemeier stellten das Kölner Modell vor, bei dem es sich um ein sozialraumorientiertes Konzept mit unterschiedlichen Bausteinen handelt, die je nach Einrichtung, Zielgruppe und deren Bedarfen flexibel eingesetzt werden können. Die Zusammenarbeit erfolgt über 13 Familienzentren im gesamten Stadtgebiet Köln, die in Familiencafés und über ein qualifiziertes Beratungsangebot vor Ort mit der Zielgruppe in Kontakt treten. Grundbildung findet hier Eingang über niederschwellige Angebote, z.B. zum Thema Erziehungs-kompetenzen. Daneben werden im Projekt auch Stadtteileltern ausgebildet, die dann selbst als Alltagsbegleiter andere Eltern unterstützen. Das Modell sei auch gut übertragbar auf andere Regionen, betonte Frau Dr. Schwarz. Eine wichtige Hilfestellung sei der im Projekt entwickelte Praxisleitfaden Familiengrundbildung. Die Umsetzung dieses Modells wird nach Projektende von der Stiftung The Human Safety Net noch bis 2027 weitergefördert.
Dr. Susanne Barth zeigte auf, wie über Angebote zur Sprachbildung in der Stadt Trier und in der ländlichen Region Hermeskeil Grundbildung in die dort vorhandenen kommunalen Strukturen im Bereich der Familienbildung integriert wird. Dies geschieht in Kooperation mit 14 Partner-einrichtungen und durch die Adressierung verschiedener Zielgruppen gleichzeitig. So finden nicht nur Angebote und Maßnahmen für die Eltern selbst statt, sondern auch für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, Dozierende sowie das pädagogische Fachpersonal. Sensibilisierungen und Schulungen finden nicht nur im beruflichen Umfeld dieser Zielgruppen, sondern auch im Rahmen von deren Ausbildungen statt. Zudem werden sie mit den passenden Informations- und Lehrmaterialien ausgestattet, die bedarfsbezogen entwickelt und zusammen mit Lernenden getestet wurden. Ein weiterer entscheidender Faktor für den Erfolg dieses Vorgehen ist die aktive Vernetzung aller Beteiligten, so Frau Dr. Barth, sowie eine sehr gute Koordination und Organisation all dieser Maßnahmen, die das Bildungs- und Medienzentrum Trier momentan übernimmt. Um dieses Netzwerk nachhaltigen zu festigen, wird im weiteren Projektverlauf angestrebt, einen Arbeitskreis Familiengrundbildung in der Region Trier ins Leben zu rufen.
Am Ende des Workshops waren sich alle drei Projekte trotz unterschiedlicher Zielsetzungen und Vorgehen darin einig, dass Grundbildung vor allem dann erfolgreich und nachhaltig in Regelstrukturen überführt werden kann, wenn es als Querschnittsthema gedacht wird und in bereits bestehenden Strukturen integriert werden kann. Wichtig ist dabei, dass dort vorhandene Fachpersonal grundbildungssensibel zu schulen. Insbesondere das Beratungspersonal brauche zuverlässige Informationen über bestehende Verweisstrukturen, Angebote und Anlaufstellen, das Lehrpersonal entsprechend gut aufbereitetes Lehrmaterial, um Grundbildung über die Alltagsthemen der Zielgruppe bedarfs- und praxisnah zu vermitteln.
Workshop B: Informelle und formelle Lernsettings: Ansätze, Rahmenbedingungen, Übergänge
Im Workshop B beschäftigten sich die Referierenden und Teilnehmenden mit informellen und formellen Lernsettings, schließlich trägt das passende Lernsetting entscheidend zum Erfolg eines Grundbildungsangebots bei. Die Projekte „mittendrin – mit Kopf und Ball Transfer“ und „Alpha-Kooperativ Transfer“ gaben einen Einblick in ihre Erfahrungen und stellten Produkte vor, die in der Projektlaufzeit entstanden sind und von Bildungsplanenden, Lehrkräften und Multiplikatoren genutzt werden können.
Das Projekt „mittendrin – Transfer“ hat den Ansatz der Verknüpfung von niedrigschwellige lebensweltorientierte Grundbildungsangebote mit Fußballfanarbeit. Damit sollen über den Motivationsfaktor Fußball neue Lernorte außerhalb von schulischen Lernumgebungen erschlossen und gering literalisierte Erwachsene angesprochen werden. Der Ansatz setzt auf informelle Lernsettings, sie zeichnen sich durch ihre Niedrigschwelligkeit und offene Angebotsstruktur aus. Auch die flexible Unterrichtsplanung mit dem Fokus auf Interessen und Bedürfnisse der Zielgruppe ist ein Pluspunkt.
Allerdings müssen ein paar Bedingungen erfüllt sein, wenn Bildungsarbeit im Fußballkontext gelingen soll. Erforderlich ist vor allem die Kooperation mit einem Fußballverein, der bereit ist, sich auf das Thema Alphabetisierung und Grundbildung einzulassen. Erfahrungen zeigen, dass in Fußballvereinen oft eine Fülle an Angeboten insbesondere für Jugendliche zu finden ist, aber die Grundbildungsarbeit kaum eine Rolle spielt. Direkte Ansprechpersonen im Verein, idealerweise in der Fanabteilung, erleichtern die Zusammenarbeit. Das Projekt kooperiert erfolgreich mit der SG Dynamo Dresden, einem mitgliederstarken Verein mit hauptamtlicher Fanabteilung. Die Zusammenarbeit mit kleinen und Amateurvereinen hingegen ist herausfordernd, weil die nötige Infrastruktur fehlt und die Betreuung der Fußballfans durch ehrenamtliche Personen erfolgt, die in der Regel wenig Zeit haben. Weitere Bedingungen sind eine durchdachte Bewerbungsstrategie und passende Lehr-/Lernmaterialien. Zu den fußballspezifischen Materialien, die vom Projekt entwickelt wurden, gehören Arbeitshefte, eine App, Lernkarten und Learning Snacks.
Im Projekt „Alpha-Kooperativ Transfer“ stehen formelle Lernsettings im Vordergrund. Was ist zu beachten, wenn zielorientierte Grundbildungsangebote entwickelt und durchgeführt werden sollen? Zu dieser Frage entwickelte das Projekt die Checkliste „Grundbildung vor Ort“; sie greift mehrere Aspekte auf und ist als Hilfestellung für das Bildungspersonal mit Planungsverantwortung konzipiert. Um den Einsatz der Checkliste in der Praxis zu unterstützen, bietet das Projekt Schulungsworkshops nach einem eigens entwickelten Fortbildungskonzept an. So erfahren Bildungsplanende beispielsweise, warum es hilfreich ist, für das Zielgebiet eine Grundbildungskarte anzufertigen mit Informationen über mögliche Kooperationspartner und Zugangswege zu Erwachsenen mit Grundbildungsbedarf. Informiert werden sie ebenfalls, wie sie über das Förderprogramm „ALPHA+ besser lesen und schreiben“ des Landes Bayern ihr Grundbildungsangebot finanzieren können.
In der Schulung werden auch Lernkonzepte vorgestellt, die vom Projekt entwickelt wurden und für den Einsatz in Grundbildungsangeboten ausgewählt werden können. Insgesamt liegen 20 Lernkonzepte vor, die über die gesamte Projektlaufzeit in den Bereichen Gesundheit, Digitales, Verbraucherbildung und Finanzielles entstanden sind. Sie bestehen aus einzelnen Lernbausteinen und Arbeitsblättern sowie einer Vorlage zur Verlaufsplanung. Das Projekt hat somit auch Lehrkräfte im Blick, die zu Lernkonzepten und weiteren Produkten des Projekts – digitaler Baukasten und Konzept der Lernwegberatung – geschult werden.
Bei einem Vergleich der beiden Lernsettings zeigt sich, dass den formellen Lernsettings der schulische Charakter anhaftet, der wiederum bei der Zielgruppe für Vorbehalte und Hemmschwellen sorgt. Die Teilnehmenden waren sich jedoch einig, dass in formellen Lernsettings die Fluktuation geringer ist als in informellen. Sie unterstrichen auch, dass formelle Lernsettings verbindliches Lernen fördern, weil sie abschlussbezogen sind. Dies ist ein wichtiger Motivationsfaktor. Informelle Lernsettings hingegen bieten einen vereinfachten Einstieg ins Lernen, was ebenfalls als Motivationsfaktor bedeutsam ist.
Workshop C: Grundbildung sozialraumorientiert anbieten
Im Workshop C erfolgte zum Themenschwerpunkt „Grundbildung sozialraumorientiert anbieten“ ein nachdrücklicher Austausch zwischen den anwesenden Projektmitarbeitenden. Nach der Vorstellung vielfältiger Produkte und Ergebnisse der lebensweltorientierten Grundbildungsprojekte In Sozialräumen lernen (Transfer) und Delta-Netz Transfer vertiefte sich die Diskussion zu den Themen Verstetigung von Kooperationen im Sozialraum und Öffentlichkeitsarbeit.
Das Projekt InSole (Transfer) veröffentlichte neben mehreren Praxisleitfaden und Publikationen erst kürzlich einen umfangreichen Erfahrungsbericht Grundbildung im Sozialraum mit Beispielen in den Bereichen „Zusammenarbeiten“, „Teilnahme ermöglichen“ und „Lernangebote gestalten“. Es sei Erkenntnis aus der Praxisarbeit, so das Verbundprojekt, dass das Thema Verstetigung auf unterschiedlichen Ebenen angesiedelt sei: zum einen die konkrete Kooperation zwischen Einrichtungen und zum anderen in der Verstetigung von Öffentlichkeitsarbeit, der gemeinsamen Ansprache und Gewinnung von Teilnehmenden, im Bereich der Lernangebote vor Ort oder der Sensibilisierung von Multiplikator/-innen. Als Herausforderung sahen die Workshop-Teilnehmenden zudem die Herstellung einer gewissen Balance zwischen Nähe und Distanz zur Zielgruppe der gering Literalisierten im Rahmen der eigenen Beratungstätigkeiten, der Arbeit mit ehrenamtlichen Lehrkräften und der individuellen Lernbegleitung an.
Aber auch der Bereich Öffentlichkeitsarbeit spielt im Sozialraum keine untergeordnete Rolle. Alle Anwesenden waren sich einig, dass das Narrativ „Schamhaftigkeit und Stigmatisierung“ für die Sensibilisierung des Themas in der Öffentlichkeitsarbeit oftmals genutzt werde, jedoch gebe es ein Spannungsfeld zur Realität. Denn in der Praxis beobachte man neben dem positiven Effekt der bekannten „Mund-zu-Mund-Propaganda“ generell eine zunehmende Öffnung dem Thema Alphabetisierung und Grundbildung gegenüber.
„Wir machen im Durchschnitt jährlich 140-160 Aktionen im gesamten Bundesgebiet. Ich bin seit über sieben Jahren dabei, und wir merken ganz eindeutig, dass die Gesellschaft dem Thema gegenüber milder geworden ist“, sagte Friederike König vom Projekt ALFA-Mobil. Der Effekt stelle sich oftmals erst langfristig ein und man müsse weg vom realitätsfernen wirkungslogischen Denken beim Umsetzen von Aktivitäten in der Öffentlichkeitsarbeit, bestätigt auch das Projekt Neu Start St.Pauli 360°: „Durch die Öffentlichkeitsarbeit wird eine Stärkung des Themas im gesellschaftlichen Bewusstsein deutlich.“
Workshop D: Selbstbestimmtes Alltagslernen mit und ohne Lernbegleitung
Im Workshop D stellten die drei Projekte ihre Ergebnisse und Erfahrungen im Bereich der individuellen Lernunterstützung vor und zeigten auf, wie die von ihnen entwickelten Angebote auch nach Ende des Förderzeitraums nachhaltig genutzt werden können.
Im Projekt 1zu1BASICS_plus hat die vhs Frankfurt in Kooperation mit der Ehrenamtsagentur der AWO eine ehrenamtliche Lernbegleitung aufgebaut und in diesem Kontext zahlreiche Lerntandems ermöglicht. Es hat sich in den letzten Jahren gezeigt, dass die Lerntandems einen hohen organisatorischen und fachlichen Betreuungsaufwand erfordern, der kontinuierlich erfolgen muss und eine zentrale Koordinierungsstelle erfordert.
Mit dem Auslaufen des Projekts kann die vhs Frankfurt aufgrund dann fehlender Personalressourcen diese Koordinierung nicht mehr aufrechterhalten. Stattdessen hat sich die AWO bereit erklärt, eine Sockelfinanzierung zur Verfügung zu stellen, die die Betreuung von Lerntandems zunächst für gering literalisierte Mitarbeitende der AWO (z.B. in der Pflegehilfe) ermöglicht. Die didaktische Unterstützung der Ehrenamtlichen wird von der vhs Frankfurt nach ihren Möglichkeiten fortgeführt. Für den Transfer an andere Standorte wurden Handlungsleitlinien erarbeitet, die sich in erster Linie an Koordinatorinnen und Koordinatoren der ehrenamtlichen Lernbegleitung richten.
Im Projekt GEMEINSAM.GRUNDBILDUNG wurde eine Videoreihe mit zwölf Folgen unter dem Motto „Mein Platz für Grundbildung“ entwickelt, für die bundesweit 57 Personen – Lernende, Lehrkräfte und Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft und Politik – interviewt wurden. Die Videos sensibilisieren zu unterschiedlichen Themen und Aspekten von Grundbildung, so z.B. zu Grundbildung in Schule und Beruf, zu Grundbildung in Beratung und sozialen Diensten oder zu Grundbildung und Öffentlichkeit. Die Videos können vielfach eingesetzt werden: zur Sensibilisierung von Mitarbeitenden von Jobcenter, sozialen Beratungsstellen oder zur Gewinnung von gering literalisierten Erwachsenen für eine Teilnahme an Lernangeboten. Ein Nutzungskonzept für die Einsatzmöglichkeiten der Videos durch andere Träger und Institutionen ist in Arbeit.
Das Projekt Alpha Element {+} stellte seine Video-Lernplattform vor, mit der sich gering literalisierte Erwachsene in ihrem selbst gewählten Lerntempo relevante Alltagsthemen im Bereich der Grundbildung wie bspw. zu den Themen Geld, Ernährung oder Umwelt erschließen können. Die interaktiven Lernvideos eignen sich zum Selbstlernen, aber auch zum Einsatz im Unterricht. Ein entsprechendes Fortbildungsmodul für Lehrkräfte wurde entwickelt und erfolgreich erprobt.
Ein Instrument, um entwickelte Materialien wie auch die o.g. Videos einer nachhaltigen Nutzung zuzuführen, ist die Produktdatenbank Alphabetisierung und Grundbildung (PAG). Ebenso ist es wichtig, Lehrkräfte für den Einsatz von entwickelten Materialien zu schulen, damit diese auch von ihnen genutzt werden. Darüber hinaus waren sich die Teilnehmenden einig, dass das Thema Grundbildung noch viel stärker als bisher in andere Handlungsfelder wie z.B. Übergang Schule/Beruf, Arbeitsmarkt oder Soziale Arbeit integriert werden muss.
„Projekt sucht Festanstellung“ – Strategien zum Transfer
Nach der Möglichkeit, sich auf dem Marktplatz der Projekte zu informieren und auszutauschen, stand für die Teilnehmenden der Nachmittag ganz im Zeichen des Workshops „Verstetigung von Bildungs- und Beratungsangeboten in der lebensweltorientierten Alphabetisierung und Grundbildung“. Angeleitet von den Projekten „aktiv-S-TRANSFER“ und „Neu Start St. Pauli 360°“ arbeiteten die Teilnehmenden an Strategien, wie Projektergebnisse analysiert, die Besonderheiten herausgestellt und der Nutzen hervorgehoben werden können.
In vier verschiedenen Gruppen diskutierten die Teilnehmenden die Merkmale lebensweltorientierter Angebote und durchliefen anhand von realen Beispielen den Prozess „vom Angebot zum Produkt“. Mithilfe von Leitfragen arbeiteten sie bspw. heraus, auf welche Problemlagen und Bedarfe das jeweilige Angebot reagiert, was der Mehrwert des Angebots ist oder welche Kompetenzen und Fähigkeiten man als Bildungsanbieter selbst mitbringt. In diesem Prozess identifizierten die Teilnehmenden auch potenzielle Adressaten für ein „Verkaufsgespräch“ und entwickelten gute Argumente, um Interessenten von einer Fortführung des Angebots zu überzeugen.
Nach der Gruppenarbeit präsentierten die Referentinnen Dr. Sabine Schwarz und Christine Biskamp im Plenum die Ergebnisse in den Kategorien „Besondere Merkmale“, „Interessenten“ und „Argumente“.
Die Projekte aktiv-S-TRANSFER und Neu Start St. Pauli 360° kündigten abschließend an, die Ergebnisse des Workshops in ein gemeinsames Transferprodukt mit dem Projekt BIG Transfer einfließen zu lassen.
Sollten Sie Interesse an den Projektpräsentationen haben, melden Sie sich gerne: ,