AOK-Studie: Hälfte der Deutschen mit problematischer Ernährungskompetenz

Ein Tisch mit Obst und weiteren Gegenständen © Adobe Stock / udra11

Ob man Nährwertkennzeichnung richtig nutzt, Lebensmittel selbst zubereitet, gesunde Vorräte lagert, Mahlzeiten bewusst einplant, trotz knapper Mittel sich gesund ernährt, gemeinsam isst, Süßem widerstehen kann oder die richtigen Snacks wählt – all das gehört per Definition zur sogenannten Ernährungskompetenz. Um diese ist es in Deutschland aber nicht allzu gut bestellt, wie eine aktuelle Studie des AOK-Bundesverbandes zeigt.

Demnach verfügt mehr als die Hälfte der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger (53,7 Prozent) über eine problematische oder gar inadäquate Ernährungskompetenz (Food Literacy). Der Anteil ist signifikant höher bei jungen Erwachsenen im Alter von 18-24 Jahren (62,9%) und bei Personen ohne Schulabschluss (80 %). Schaut man sich die einzelnen Felder der Ernährungskompetenz genauer an, so zeigen sich die größten Defizite beim Vergleichen von Lebensmitteln und beim Planen von Mahlzeiten. Geringe Lese- und Schreibkompetenzen beeinträchtigen Erwachsene in besonderem Maße im Umgang mit Informationen, z.B. zu gesunder Ernährung oder zum Nährstoffgehalt von Lebensmitteln.

Die Ernährungskompetenz bietet mit seinem unmittelbaren Lebensweltbezug eine Vielzahl von Rede- und Schreibanlässen, die im Bereich der Alphabetisierung und Grundbildung genutzt werden können. Viele AlphaDekade-Projekte verknüpfen in niedrigschwelligen Lernangeboten die Verbesserung von Lese- und Schreibkompetenzen mit den Themen gesunde Ernährung, Einkaufen, Speisenzubereitung etc.

Dabei erfreuen sich die Kursmaterialien des Bundeszentrums für Ernährung „buchstäblich fit“ großer Beliebtheit, mit denen das Lesen und Schreiben trainiert und das Bewusstsein für Ernährung, Bewegung und Gesundheit gefördert werden kann. Im vhs-Lernportal kann das Wissen rund um die Themen Einkaufen, Vorratshaltung, Kochen und Küchenhygiene getestet und erweitert werden. Gleichzeitig wird die Lese- und Schreibkompetenz verbessert.

Das AlphaDekade-Projekt HEAL hat Handlungsbereiche für die gemeinsame Förderung von Schriftsprachkompetenzen und Gesundheits- und Ernährungskompetenz identifiziert.