APAG II

Arbeitsplatzorientierte Alphabetisierung und Grundbildung Erwachsener in Trier

beendet , Arbeitsorientierte Alphabetisierung und Grundbildung

In der Bibliothek, im Bauhof, im Stadtteil: Um Menschen mit niedrigen Schriftsprachkompetenzen zu unterstützen, setzte die Stadt Trier auf kreative und bürgernahe Orte. Aufgrund des Erfolges übertrug APAG II (Arbeitsplatzorientierte Alphabetisierung und Grundbildung Erwachsener in Trier) den Ansatz auf weitere Bildungsanbieter und kommunale Einrichtungen.

Niedrigschwellige Lernangebote sind gefragt

Wie lassen sich lese- und schreibschwache Erwachsene erreichen, die ein festes Kursangebot in der Volkshochschule nicht wahrnehmen können oder für die dies nicht die richtige Lernform ist? Die Volkshochschule Trier begegnete dieser Frage mit flexiblen Lernangeboten. Seit 2012 wurde das Projekt „Arbeitsplatzorientierte Alphabetisierung und Grundbildung Erwachsener“ (APAG) durch das BMBF gefördert. Die Idee: Angebote zu schaffen, die nicht an feste Termine gebunden sind, an Orten des öffentlichen Lebens stattfinden und kostenfrei sind. Kernbaustein war hierbei die Etablierung eines ehrenamtlichen Lernbegleitersystems, das gering Literalisierte in einem 1:1-Setting unterstützt.

So wurden in einigen Stadtteilen Lerncafés eröffnet, ehrenamtliche Lernpatenschaften gegründet und in der Stadtbibliothek ein Lerntreff aufgebaut. Leitgedanke war, geringe Literalität in den ganz normalen Alltag einzubinden und so in das Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit zu tragen. Deshalb sprach das Projekt betroffene Menschen, Helferinnen und Helfer sowie Fachkräfte gleichermaßen an.

Vom Modell in Trier lernen und Lernangebote in bestehende Strukturen integrieren

Für die zweite Projektphase hatte sich die Volkshochschule Trier als Träger des Projekts zwei Ziele gesetzt: Einmal ging es um den Transfer von Wissen und Erfahrungen, um ähnliche niedrigschwellige Angebote in anderen Kommunen zu gründen. Zum zweiten nahm APAG II nun als besondere Zielgruppe Auszubildende mit Schwierigkeiten im Lesen, Schreiben und Rechnen in den Blick. Dafür wollte APAGII Grundbildungsangebote als festen Bestandteil in die Berufsausbildung einbinden und kooperierte mit der Handwerkskammer und Ehrenamtlichen.

Spezielle Angebote für Jugendliche und überregionale Impulse

Mit folgenden Maßnahmen baute das Projekt sein Angebot aus:

  • Neue Zielgruppe: APAG II kooperierte in der zweiten Projektphase mit der Handwerkskammer Trier und dem damit verbundenen Berufsbildungs- und Technologiezentrum im Bauhauptgewerbe, um Auszubildende besser zu erreichen. So entstanden arbeitsplatznahe Lernangebote als Teil der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung, etwa ein Schreibtraining für das Berichtsheft. Parallel dazu wurden Handwerksmeister und pädagogische Fachkräfte dafür sensibilisiert, gering literalisierte Erwachsene zu erkennen, anzusprechen und in die bestehenden Angebote weiterzuleiten.
  • Neue Partnerinnen und Partner: Das Projekt schärfte den Blick weiterer Multiplikatorinnen und Multiplikatoren für geringe Literalität in ihrem Umfeld. Neu waren entsprechende regionale und überregionale Seminare für die Akteure im Bereich der Berufsausbildung. Hier kooperierte APAG II mit dem bundeweiten Projekt VerA des Senior-Experten-Service. Hinzu kamen Angebote für weiterführende und berufsbildende Schulen.
  • Vermittlung von Lernstrategien als neuer Fokus der Lernbegleitung: Um gering literalisierte Erwachsene noch besser unterstützen zu können, legte APAG II in seiner zweiten Projektphase einen besonderen Schwerpunkt auf die Vermittlung von Lernstrategien und Arbeitstechniken. Hierzu wurde an der Qualifizierung des Projekts mekoBasis teilgenommen. Im Nachgang zur Schulung wurden nun entsprechende Angebote für Lernbegleiter/-innen und Lerner/-innen erarbeitet.
  • Neue Expertise für die Lernpatinnen und Lernpaten: Die ehrenamtlichen Begleiterinnen und Begleiter waren ein wichtiger Baustein des Projekts, weil sie Erwachsene mit Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben im persönlichen Austausch ermutigen und motivieren. Das Projekt bot regelmäßige Schulungen an, um die Helferinnen und Helfer noch besser auf ihr Ehrenamt vorzubereiten.
  • Neue Fortbildungen für Fachkräfte anderer Städte und Kreise: Aus den eigenen Erfahrungen beim Aufbau niederschwelliger Lernangebote entwickelte APAG II am Beispiel des Lerntreffs eine Fortbildung für Fachkräfte anderer Kommunen, die ähnliche Angebote schaffen wollten. Sie erhielten theoretische Hinweise, Anregungen zur räumlichen und didaktischen Angebotsgestaltung sowie Praxistipps, die sich auf das eigene Umfeld übertragen lassen.

Ergebnisse des Projektes

Träger des Projektes

Stadtverwaltung Trier
Bildungs- und Medienzentrum

Projektleiterin

Annelie Cremer-Freis

Domfreihof 1c
54290 Trier

Telefon: 0651/718-2444

E-Mail: annelie.cremer-freis@trier.de

Homepage: Website Stadt Trier