Ausgangssituation
In Berlin bestehen gut ineinandergreifende Strukturen in der Grundbildung: Das Land unterstützt aktiv den Aufbau von nachhaltigen (Vernetzungs-)Strukturen in der Grundbildungslandschaft (u.a. durch die Berliner Landeskonzeption Grundbildung). In den Bezirken arbeiten Alpha-Bündnisse, die Netzwerkarbeit im Sozialraum leisten. Das Grundbildungszentrum (GBZ) sensibilisiert und vernetzt Multiplikatorinnen und Multiplikatoren auf Landesebene, während etablierte Bildungsträger Grundbildungsangebote bereitstellen. Arbeit und Leben Berlin-Brandenburg führt bundesweite Projekte zur arbeitsorientierten Grundbildung durch.
Jedoch ist die Verzahnung von Grundbildung und Arbeitsmarktförderung sowie arbeitsorientierte Grundbildung in den Berliner Bezirken noch unterrepräsentiert. Die Akteure sind zwar für die Durchführung von innovativen Angeboten in neuen und verbindlicheren Kooperationen aufgeschlossen, es fehlt aber ein kohärenter Gesamtrahmen in einem Kooperationsverbund mit entsprechender Ausstattung, um z.B. gemeinsame Pilotangebote zur besseren Verzahnung hin zu Grundbildungspfaden umsetzen zu können. Diese Bedarfslücke wird nun mit dem Projekt “BerKo” geschlossen.
Umsetzung
Ziel des Projekts ist die Verzahnung von Arbeitsmarktförderung, betrieblicher Bildung und Grundbildung. Hierfür wird ein Kooperationsverbund auf- und ausgebaut, der auf bestehenden Netzwerken und Kontakten basiert. Dieser soll bis zu vier prototypische, arbeitsorientierte Grundbildungspfade mit Schwerpunkt auf Arbeitsförderung bis hin in den Betrieb entwickeln und modellhaft erproben.
Die Zielgruppen des Projektes sind in erster Linie gering literalisierte Erwachsene auf Arbeitssuche (Schwerpunkt Langzeitarbeitslose), darüber hinaus von Ausbildungsabbruch gefährdete gering literalisierte Auszubildende sowie durch Arbeitsplatzverlust bedrohte gering literalisierte Beschäftigte. Diese Zielgruppen sind meist gering qualifiziert sowie an- und ungelernt. Erreicht werden diese Zielgruppen über die Netzwerkakteure bestehend in erster Linie aus Arbeitsmarktförderung (Regionaldirektion der Arbeitsagentur, AG-Services, Jobcenter) sowie Verwaltung, Beratungseinrichtungen, allgemeinsprachlichen und betrieblichen Bildungsträgern sowie betrieblichen Akteuren (v.a. HWK Berlin). Für den Start wurden die Pilotregionen Spandau, Lichtenberg und Neukölln ausgewählt. In diesen Bezirken sind die Akteure der Arbeitsvermittlung und Bildungsanbieter im Bereich Grundbildung besonders aktiv und es bestehen starke Alpha-Bündnisse.
Die Projektaktivitäten verfolgen zwei Ansätze: Zum einen die Vernetzung bestehender und neuer Akteure, um Lücken in den Grundbildungspfaden zu identifizieren und die Pfade weiterzuentwickeln. Diese Akteure werden begleitend qualifiziert und beraten, um ihre Innovationsfähigkeit zu fördern. Zum anderen wird der nachhaltige Ausbau geeigneter innovativer Angebote, Finanzierungsmöglichkeiten und Beratungsstrukturen entwickelt. So können identifizierte Lücken geschlossen werden. Öffentlichkeitsarbeit unterstützt den überregionalen Transfer erfolgreicher Ansätze.