Einfach Alpha!

Vereinfachte Sprache für die berufliche Weiterbildung

laufend , Forschung

Inwieweit kann vereinfachte Sprache gering literalisierten Erwachsenen einen erleichterten Zugang zur beruflichen Weiterbildung verschaffen? Dieser Frage geht das Forschungsprojekt „Einfach Alpha!“ nach. Ziel ist es, sprachliche Hürden in den Maßnahmen abzubauen. Auch Menschen mit den Alpha-Leveln 3 und 4 sollen dann selbstständig mit den zugehörigen Materialien arbeiten können.

Bisherige Forschungsergebnisse und die Erfahrung aus der Praxis zeigen: In vielen Maßnahmen zur beruflichen Qualifikation finden sich Menschen, die nicht ausreichende schriftsprachliche Fähigkeiten mitbringen, um die zugehörigen Texte zu verstehen. Auch gesprochene Unterrichtsbeiträge können für diese Zielgruppe herausfordernd sein. Hier setzt „Einfach Alpha!“ an. Das Projekt will einen Ansatz entwickeln, der bildungs- und fachsprachliche Texte ohne Inhaltsverlust in eine vereinfachte Sprache überführt.

Spür- und messbarer Erfolg

Träger des Projekts sind die Universität Heidelberg und die Universität Münster. Das Projektteam geht von der Hypothese aus, dass die Vereinfachung von Sprache in den Maßnahmen der beruflichen Qualifikation zu einem größeren Erfolg führen wird. Erfolg meint dabei sowohl die subjektive Einschätzung der Teilnehmenden selbst als auch quantitativ messbare Kriterien wie Abbruchquoten und Prüfungserfolge. Angesprochen ist aber auch das Lehrpersonal. Die Verwendung vereinfachter Sprache wirkt sich auf Lehr- und Lernprozesse aus und macht eine entsprechende Professionalisierung des Bildungspersonals nötig.

Im Rahmen des Projekts arbeiten die beiden Hochschulen eng mit verschiedenen Trägern der beruflichen (Weiter-)Bildung und mit Berufsschulen zusammen. Das Projektteam wird in einzelnen Maßnahmen hospitieren, die verwendeten Materialien sichten und sie auf Grundlage des Forschungsstandes auf Verständnishürden überprüfen. Darauf aufbauend wird es einzelne Materialien sprachlich vereinfachen und an Schülerinnen und Schülern der Berufsschulklassen testen.

Das pädagogische Personal erhält eine entsprechende Weiterbildung, damit es die sprachlichen Vereinfachungen spontan in der gesprochenen und geschriebenen Sprache (z.B. in Tafelanschrieben) anwenden kann. Die Evaluation und die Dokumentation sind die abschließenden Schritte des Projekts.

Folgende Produkte sollen am Ende entstanden sein:

  • ein Handbuch zur Vereinfachung von Fachtexten in beruflichen Weiterbildungsmaßnahmen,
  • kostenlose Schulungsvideos für Bildungspersonal zum Thema vereinfachte Sprache allgemein und zur (mündlichen) Vereinfachung von Bildungs- und Fachsprache,
  • Vereinfachungen ausgewählter Materialien für die beruflichen Weiterbildungen in den teilnehmenden Maßnahmen.

AlphaDekade-Konferenz 2023

Dokumentation des Fachforums und Video der Ergebnispräsentation

Das PDF der Ergebnispräsentation als Download

Kooperationen

Das Projekt arbeitet mit folgenden Partnerorganisationen zusammen:

Träger des Projektes

Universität Heidelberg
Institut für Deutsch als Fremdsprachenphilologie

PD Dr. Sandra Pappert

Plöck 55
69117 Heidelberg

Telefon: 06221/547400

E-Mail: pappert@idf.uni-heidelberg.de

Homepage: Website der Universität Heidelberg

Universität Münster
Germanistisches Institut
Abteilung für Sprachdidaktik

Prof. Dr. Anne Berkemeier

Schlossplatz 34
48143 Münster

Telefon: +49 251 / 8339318

E-Mail: anne.berkemeier@uni-muenster.de

Homepage: Website Universität Münster