GeLiNu

Identifikation von Risiko- und Schutzfaktoren für die Entwicklung und Veränderung geringer Literalität und Numeralität bei deutschen Erwachsenen

beendet , Forschung

Die in Deutschland lebenden Erwachsenen mit Schwierigekeiten beim Lesen und Schreiben erleben bezogen auf ihre Erwerbsfähigkeit, Gesundheit und soziale Teilhabe erhebliche Nachteile. Um der Problematik geringer Lese-, Schreib- und Rechenfähigkeiten zu begegnen, sind gezielte Maßnahmen erforderlich. Diese müssen an den entscheidenden Scharnierstellen im Bildungsprozess der einzelnen Personen ansetzen. Hierfür ist es erforderlich, die vielfältigen Entstehungsfaktoren geringer Lese-, Schreib- und Rechenfähigkeiten / geringer Literalität und Numeralität zu untersuchen.

Zu Projektbeginn stützte sich die Forschung zu den Ursachen fast ausschließlich auf die Analyse von Querschnittsdaten. Sie lieferte somit kaum belastbare Erkenntnisse darüber, warum und zu welchem Zeitpunkt im Leben der Erwerb von Lese-, Schreib- und Rechenkompetenzen beeinträchtigt wurde. Ebenso wenig war bekannt, wie sich Lese-, Schreib- und Rechenkompetenzen im Verlauf des Lebens verändern, wenn diese einmal erworbenen Fähigkeiten nicht mehr trainiert oder gebraucht werden.

Erklärungen für die Entstehung und Veränderung geringer Grundbildung finden

Der Forschungsansatz des GeLiNu-Projekts verfolgte zwei Leitfragen, die auf Basis der international einzigartigen Längsschnittdaten des Nationalen Bildungspanels (NEPS) beantworten werden sollten:

  • Was sind die Entstehungsfaktoren für geringe Lese-, Schreib- und Rechenkompetenzen?

Worin bestehen die individuellen und umfeldbezogenen Ursachen, die das Gleichbleiben bzw. das Erreichen oder Verlassen der geringsten Kompetenzstufe erklären? Bei der Beantwortung dieser Frage wurden Faktoren wie verstandesmäßige und nicht-verstandesmäßige Grundfertigkeiten, Bildungswege, Beteiligung am Erwerbsleben sowie Familie und Lebenswelt berücksichtigt. Diese Ergebnisse können als Basis für politische und pädagogische Steuerungsmaßnahmen dienen.

  • Wie verändern sich Lese-, Schreib- und Rechenfähigkeiten im Leben?

Wie hoch ist die Rate von Personen einer Bevölkerungsgruppe, die nur über geringe Lese-, Schreib- und Rechenkompetenzen verfügt – und wie verändert sich dieser Anteil im Verlauf der Jahre? Zur Beantwortung dieser Frage wurdw die Kompetenzentwicklung der Befragten des Nationalen Bildungspanels (NEPS) zu Beginn des Erwachsenenalters sowie im weiteren Verlauf des Erwachsenenalters verfolgt. Auf diese Weise wurde deutlich, wie viele Erwachsene im Verlauf ihres Lebens so große Kompetenzverluste oder -gewinne erleben, dass sie auf die geringste Kompetenzstufe abrutschen oder aus dieser aufsteigen.

Ergebnisse des Projektes

Träger des Projektes

GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften e.V.

Dr. Clemens Lechner

B6 4-5
68159 Mannheim

Telefon: 0621/1246-151

E-Mail: clemens.lechner@gesis.org

Homepage: Website GESIS

Universität Hamburg
Fakultät für Erziehungswissenschaft

Prof. Dr. Anke Grotlüschen

Von Melle Park 8
20146 Hamburg

E-Mail: anke.grotlueschen@uni-hamburg.de

Dr. Klaus Buddeberg

Von Melle Park 8
20146 Hamburg

E-Mail: klaus.buddeberg@uni-hamburg.de

Homepage: Website der Universität Hamburg

Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik

Prof. Dr. Aiso Heinze

Wilhelmsplatz 3
96047 Bamberg

Telefon: 0431/880-3096

E-Mail: heinze@leibniz-ipn.de

Homepage: Website IPN