In der ersten Förderphase des Verbundvorhabens InSole wurde die Zusammenarbeit von Weiterbildungseinrichtungen mit Trägern der Quartiersarbeit erprobt, um Erwachsene mit Lese- und Schreibschwierigkeiten zu erkennen, anzusprechen und zum Lernen zu motivieren. Mit dem Transfervorhaben „InSole – Transfer“ wird dieser sozialraumorientierte Ansatz in Hessen und Bremen mit neuen Partnern in sechs weitere Quartiere überführt und weiterentwickelt.
Weiterbildung mit Quartiersarbeit vernetzt
Zunächst wurden an sechs Standorten in Bremen (Gröpelingen, Kattenturm und Hemelingen) und in Hessen (Offenbach-Nordend, Hanau-Kesselstadt, Marburg-Richtsberg) Träger der Quartiersarbeit, die für ihren Sozialraum Grundbildungsbedarfe wahrnehmen, und örtliche Volkshochschulen, die sich sozialräumlich öffnen möchten, zusammengeführt. An jedem dieser Standorte initiierte das Projektteam mit den Kooperationspartnern ein niedrigschwelliges Grundbildungsangebot im Quartier, in dem interessierte Teilnehmende in vertrauensvoller Atmosphäre ans Lernen und schließlich auch an weiterführende Lernangebote der Volkshochschule herangeführt werden.
Unterstützungsstrukturen im Quartier herausbilden
In den Netzwerken der Partner vor Ort finden sich diverse soziale Einrichtungen, die einen Zugang zur Zielgruppe gering literalisierter Erwachsener haben und zur Unterstützung gewonnen werden können. Dazu setzte „InSole – Transfer“ unter Mitwirkung der örtlichen Volkshochschulen halbtägige Workshops um, die für das Auftreten und den Umgang mit geringer Literalität sensibilisiert haben. Grundlage dafür ist das im Transfervorhaben überarbeitete Konzept „Lese- und Schreibschwierigkeiten: Erkennen, ansprechen und zum Lernen motivieren“. Zur Gewinnung weiterer Multiplikatorinnen und Multiplikatoren erprobt das Team zudem weitere Sensibilisierungsmaßnahmen. Mit der Umsetzung der niedrigschwelligen Lernangebote will das Verbundteam herausfinden, ob bestimmte lebensweltorientierten Grundbildungsthemen zur ersten Ansprache besonders geeignet sind.
Bewährte Ansätze verstetigen, Übergänge gestalten
Gestützt durch den in InSole entwickelten Praxisleitfaden „Grundbildung stärken im Quartier“ begleitet und berät das Verbundteam die Akteure vor Ort beim Aufbau von Beratungs- und Verweisstrukturen und bei der Ausgestaltung von Übergängen aus den niedrigschwelligen Lernangeboten in geeignete weiterführende Kurse. Ziel ist die Verstetigung der mit dem Vorhaben im Quartier eingerichteten Angebote und Maßnahmen.
Gute Praxis entwickeln und verbreiten
In der Projektlaufzeit erstellt das Team eine Fachpublikation im Sinne von „guter Praxis“, die
- unterschiedliche Formen der Zusammenarbeit,
- die Ausgestaltung und Finanzierung niedrigschwelliger Lernangebote im Quartier und
- Erfolgsfaktoren gelingender Übergänge von Lernenden in weiterführende Kursangebote der Volkshochschule
thematisiert.
„InSole – Transfer“ wird die Sensibilisierungs- und Schulungskonzepte unter anderem dem Verband für sozial-kulturelle Arbeit e. V. und der Bundesarbeitsgemeinschaft Soziale Stadtentwicklung und Gemeinwesenarbeit zur weiteren Nutzung innerhalb der dortigen Fortbildungsstrukturen anbieten.