Knotenpunkte für Grundbildung

Familienorientierte Angebote für Menschen mit Grundbildungsbedarf

beendet , Lebensweltorientierte Grundbildung Angebot für Lernende und Lehrende

Eine Gute-Nacht-Geschichte vorlesen, bei den Hausaufgaben helfen: Menschen, die erst im Erwachsenenalter lesen und schreiben gelernt haben, berichten oft, dass solche Wünsche dafür ausschlaggebend waren. Solche Momente systematisch für Ansprache und Vermittlung in geeignete Bildungsangebote zu nutzen, setzt zweierlei voraus: Es muss im familiären Umfeld der gering literalisierten Erwachsenen Menschen geben, die solche Gelegenheiten erkennen und auch darauf reagieren können. Zudem braucht es Einrichtungen in der Lebenswelt der Zielgruppe, die – dort fest verankert, zentral gelegen und bereits im Kontakt mit den jeweiligen Personen – zu Knotenpunkten eines familienorientierten Lern-Netzwerkes werden.

Eine solche Struktur hat das Projekt „Knotenpunkte für Grundbildung“ in Trier aufgebaut. Träger war die örtliche Volkshochschule, die sich mit dem Weiterbildungsträger Palais e.V., dem Familienzentrum Fidibus e.V. und den sozialen Diensten des Jugendamtes zusammengeschlossen hatte. Diese Einrichtungen wurden die Knotenpunkte im Netzwerk, das die bestehenden Angebote mit geeigneten Lerninhalten verzahnte. Inhalte, Lernorte und Lernzeiten orientierten sich dabei an den Bedürfnissen der Familien.

Darüber hinaus entwickelten die Projektpartner für das professionelle Umfeld der betroffenen Menschen eine Beratungslandkarte in einfacher Sprache sowie eine Materialkiste zur Sprachförderung innerhalb der Familie. Ein weiteres übergreifendes Angebot war ein Training für lernungeübte Menschen, das Lernhemmnisse abbauen sollten.

Das Projekt hatte drei Arbeitsfelder:

  • Ansprache des professionellen und privaten Umfelds der Betroffenen und der interessierten Öffentlichkeit: Zum mitwissenden Umfeld gehören zum Beispiel Fachkräfte in Sozial- und Jugendämtern, Lehrerinnen und Lehrer, Personal in Kitas oder Praxen der Kinder- und Jugendmedizin. Diese Schlüsselpersonen wurden zur Problematik von geringer Literalität geschult und auf eine geeignete Ansprache betroffener Eltern vorbereitet. Eine lokale Bildungskampagne durch Radiospots und andere Informationsangebote richtete sich an die allgemeine Öffentlichkeit.
  • Qualifizierung der Kooperationspartner: Mit Blick auf das zu entwickelnde Lernangebot erhielten die Beschäftigten der beteiligten Projektpartner unterschiedliche Qualifizierungen, etwa zum Einsatz von Einfacher und Leichter Sprache, zu metakognitivem Lernen, eine Einführung zu Lernportalen, Kurzdiagnostik und Lernberatung sowie in spezielle familiennahe Grundbildungsthemen wie financial literacy, family literacy und health literacy.
  • Durchführung geeigneter Lernangebote für Personen mit geringer Literarität in ihrem Lebens- und Familienkontext: Zusammen mit dem Palais e.V. entwickelte die VHS ein Angebot Fit in Finanzen. Der Fidibus e.V. war zuständig für das Thema „Bildgestützes Erzählen bzw. Lesen in der Familie“. Zusammen mit den sozialen Diensten des Jugendamtes waren zudem Lerneinheiten zu den Themen „Gesundheit, Alltagsleben und Wissen aneignen“ geplant.

Ergebnisse des Projektes

Träger des Projektes

Stadtverwaltung Trier
Bildungs- und Medienzentrum

Projektleiterin

Annelie Cremer-Freis

Domfreihof 1c
54290 Trier

Telefon: 0651/718-2444

E-Mail: annelie.cremer-freis@trier.de

Homepage: Website Stadt Trier