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Die Erfahrung zeigt: Menschen mit Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben lassen sich am besten durch vertraute Personen motivieren, fehlende Grundbildung nachzuholen. Deshalb nahm MENTO eine ganz neue Zielgruppe in den Blick: Das Projekt bildete Kolleginnen und Kollegen der betroffenen Personen zu Mentorinnen und Mentoren sowie Lernberaterinnen und Lernberatern aus.
Kollegiale Strukturen in Betrieben nutzen
Insbesondere im beruflichen Kontext ist es nicht einfach, über Grundbildungsbedarfe zu sprechen. Dabei zeigt die Erfahrung, dass vertraute Menschen die größte Chance haben, gering literalisierte Erwachsene zum Lernen zu motivieren. Gerade Kolleginnen und Kollegen können hier eine Schlüsselrolle einnehmen und bildeten deshalb die Hauptzielgruppe des Projekts MENTO.
MENTO wurde koordiniert und geleitet vom DGB Bildungswerk Bund. Die organisatorische Umsetzung in den Regionen der DGB Bezirke erfolgte in Zusammenarbeit mit regionalen gewerkschaftlichen Bildungsträgern an 14 Standorten. Von 2013 bis 2016 wurden bereits über 400 Mentorinnen und Mentoren ausgebildet und einige betriebliche Kooperationspartner gewonnen.
Beschäftigte ermutigen, ihre Lese- und Schreibfähigkeiten zu verbessern
MENTO hatte sich zum Ziel gesetzt, nachhaltige Strukturen in den Betrieben aufzubauen, um die Betroffenen dabei zu unterstützen ihre Qualifizierung innerhalb und außerhalb des Betriebes zu verbessern. Hierzu bildete MENTO auf kollegialer Ebene Mentorinnen und Mentoren aus, die sich auch zu Lernberaterinnen und Lernberatern weiterqualifizierten. Darüber hinaus beriet MENTO Personalverantwortliche und betriebliche Interessenvertretungen.
Qualifizieren und Sensibilisieren
MENTO suchte in Unternehmen zunächst nach geeigneten Personen – und bildete sie dann entsprechend weiter. Wie verhalten sich Menschen, die nicht richtig lesen und schreiben können? Was ist Grundbildungsbedarf und wie erkennt man ihn? Auf diese Fragen erhielten Mentorinnen und Mentoren eine Antwort, bevor sie ins neue Ehrenamt starteten. Sie ermutigten im betrieblichen Alltag und unterstützen auf dem Weg zum Lernen. Der Kontakt zu Erwachsenen mit Schwierigkeiten beim lesen und Schreiben ist damit besonders niederschwellig.
Einige dieser Mentorinnen und Mentoren wurden im weiteren Verlauf zu Lernberaterinnen und Lernberatern ausgebildet. Diese unterstützten die Arbeit der Mentorinnen und Mentoren, stellten Kontakt zu Trägern von Qualifizierungsangeboten her und hielten auch außerhalb des Arbeitsplatzes Kontakt zu wichtigen Partnerinnen und Partnern vor Ort.
MENTO informierte betriebliche Akteure (Betriebs-/Personalräte sowie Personalverantwortliche) zum Umgang mit Menschen mit Grundbildungsbedarf und zeigte Handlungsmöglichkeiten und Entwicklungspotenziale auf. Darüber hinaus richtete sich das Projekt an gewerkschaftliche Weiterbildner. In speziell für sie entwickelten Workshops lernten sie, Menschen mit Grundbildungsbedarfen bei der Planung ihrer Weiterbildungen zu berücksichtigen.
