Gerade der Zugang zu jungen Menschen mit Grundbildungsbedarf gestaltet sich schwierig. Die Volkshochschule Dresden baute ihnen daher ein besonderes Lernumfeld auf: Das Projekt „mittendrin“ schuf Angebote zur Grundbildung im Umfeld des Fußball-Drittligisten Dynamo Dresden.
Zehntausende Menschen in Dresden und weit darüber hinaus identifizieren sich mit dem Fußballverein „SG Dynamo Dresden“. Zu jedem Heimspiel strömen sie in Scharen ins Rudolf-Harbig-Stadion, um Ihren Verein lautstark zu unterstützen. Ein passender Ort, um die Zuschauer darauf hinzuweisen, dass es unter Ihnen wahrscheinlich auch einige Fans mit Grundbildungsbedarf gibt.
Das Stadion wird zum Lernort
Die Volkshochschule Dresden und die SG Dynamo schlossen sich daher im Rahmen der Projektförderung zusammen, um das Vorhaben anzugehen und neue Angebote zu entwickeln. Die Fanabteilung des (Fußball)vereins kommt immer wieder mit Menschen in Kontakt, die Grundbildungsbedarf haben. Im Stadion wurden vorhandene Räumlichkeiten, wie z. B. die VIP-Loge, genutzt, um Lern- und Beratungsangebote zu schaffen, die eine Verbesserung der Schriftsprachkompetenz mit konkreten Herausforderungen wie der Suche nach einem Ausbildungsplatz oder Konflikten mit Behörden verbanden.
Gleichzeitig eruierte das Projekt neue Erkenntnisse zum Lebensumfeld, zu lebensweltlichen Bedürfnissen und Ansprachemöglichkeiten der Zielgruppe. Aus diesen Erkenntnissen will die VHS neue Lern- und Unterstützungsangebote entwickeln, erproben und evaluieren. In den Blick geraten vor allem Multiplikatorinnen und Multiplikatoren sowie Begegnungs- und Lernorte, die bisher wenig beachtet und erprobt wurden.
Die Zielgruppe selbst und erwachsene Personen aus ihrem Umfeld waren in die Arbeit einbezogen. Wissenschaftlich begleitet wurde das Projekt „mittendrin“ durch das Zentrum für Forschung, Weiterbildung und Beratung an der Evangelischen Hochschule (ehs) Dresden.