Ausgangssituation
Das Projekt NetzWege begegnet der Herausforderung, Grundbildung nachhaltig in Kommunen und über kommunale Strukturen hinaus zu verankern. Dafür knüpft es an gelungene sozialpartnerschaftliche Grundbildungsprozesse an und führt diese mit dem Konzept des kommunalen Bildungsmanagements zusammen.
Das Ziel ist der Auf- und Ausbau gemeinsamer Kooperations- und Angebotsstrukturen (Grundbildungspfade) auf kommunaler Ebene in Form eines Grundbildungsnetzwerks. Dabei werden sowohl die Lernenden als auch die Kommunen und die in ihnen ansässigen Bildungs- und Arbeitsmarkakteure, die Eigenbetriebe, Verbände und Kammern sowie regionale Gewerkschaften einbezogen. Damit kann Grundbildung langfristig zu einem wesentlichen Bestandteil der kommunalen Bildungslandschaft und bildungspolitischer Aktivitäten werden.
Umsetzung
NetzWege arbeitet mit zwei Modellkommunen zusammen. Deren Zielgruppen sind:
- Landkreis Darmstadt-Dieburg: (Junge) Erwachsene ohne Schulabschluss mit Grundbildungsbedarfen, die sich im Übergang Schule-Beruf befinden.
- Stadt Offenbach: Mütter mit Deutsch als Zweit- und Fremdsprache, die Grundbildungsbedarfe haben.
Das Projekt nimmt ausgehend von diesen Zielgruppen die Struktur- und Prozessgestaltung kommunaler Bildungsangebote in den Blick. Es analysiert bestehende Strukturen, verzahnt Akteure miteinander und stärkt Kooperationen. Dadurch deckt das Projekt Lücken in Beratungs- und Angebotsstrukturen auf, schließt diese über Modellangebote und ermöglicht damit die Entwicklung von Grundbildungspfaden. Das Projekt unterstützt und fördert die kommunalen Akteure – auch die Lernenden – und bietet fachliche und praxisorientierte Begleitung beim Aufbau von Strukturen sowie bei der Identifizierung von Angebotslücken und -möglichkeiten.
Arbeit und Leben Hessen und das Bildungswerk der hessischen Wirtschaft setzen das Projekt praktisch in den beiden Modellkommunen um und bringen hierfür ihre langjährigen Erfahrungen im Bereich der Grundbildung und der AlphaDekade ein. Involas ist für den Transfer, die Datenbasierung sowie für die strategische Einordnung der Prozessschritte zum Netzwerkaufbau verantwortlich. Involas verfügt über langjährige Expertise in der Begleitung von Kommunen beim Auf- und Ausbau von kommunalen Bildungsmanagementstrukturen.
Transfer
Während der Projektlaufzeit wird die Stadt Rüsselsheim als Transferkommune einbezogen, um die entwickelten Strategien zur Verstetigung kommunaler Grundbildungspfade zu transferieren und auf ihre Standardisierbarkeit hin zu prüfen. Die Systematisierung der Prozesse gewährleistet, dass diese auf weitere (hessische) Kommunen übertragen werden können. Zugleich bietet sie einen Beitrag für bundesweite Transfermöglichkeiten.
Eine enge Begleitung der Angebote und die Zusammenarbeit mit den Kommunen ermöglichen eine Verstetigung der Grundbildungsangebote und -pfade. Eine nachhaltige Nutzbarkeit für die Kommunen entsteht durch das aufgebaute Netzwerk und die entwickelten Produkte: Es sollen ein „Orientierungspaket für die strategische und politische Ebene in den Kommunen“ und ein „Beratungspaket für die Netzwerkakteure“ entstehen.