Es gilt das gesprochene Wort.
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer,
ich begrüße Sie herzlich zur diesjährigen AlphaDekade-Konferenz. Sie steht unter dem Motto „Grundbildung in der Arbeitswelt verankern“. Leider kann ich heute nicht persönlich in Nürnberg dabei sein. Es ist mir aber ein großes Anliegen, Ihnen ein paar einleitende Worte mit auf den Weg zu geben.
Viele von Ihnen erinnern sich sicherlich noch an den „Lagerarbeiter-Spot“. Er zeigt einen Vorgesetzen, der erst durch einen Fehler seines Mitarbeiters bemerkt, dass dieser nicht ausreichend lesen kann. Der Vorgesetze ist nahezu schockiert, denn damals war geringe Literalität noch ein Tabu-Thema, für das es kein gesellschaftliches Bewusstsein gab. Heute wissen wir: Geringe Literalität ist in der Bevölkerung weit verbreitet. Und fast jede und jeder Dritte kennt allein im beruflichen Umfeld Menschen, die es betrifft.
Gerade die Arbeitswelt ist auch ein wichtiger Ort, um Menschen zu erreichen, die nicht ausreichend lesen und schreiben können: Denn: fast zwei Drittel sind in Beschäftigung. Das ist eine große Chance! Eine Chance, diese Menschen zu erreichen und für Lernangebote zu gewinnen. Eine Chance, dass sie besser lesen und schreiben lernen und das Gelernte im Berufsalltag anwenden. Eine Chance, dass sie den Mut entwickeln, sich weiter zu bilden.
Gemeinsam mit Ihnen – den Ländern, Fachressorts, Projektverantwortlichen und vielen weiteren Partnern – sind wir unter dem Dach der AlphaDekade aktiv, um dies voranzubringen und den Herausforderungen zu begegnen. Sie alle tragen mit Ihrem Engagement in der arbeitsorientierten Alphabetisierung und Grundbildung dazu bei, dass schon viel erreicht wurde. Dazu gehören: Akquise-Strategien für Lernende und Unternehmen, modellhafte Grundbildungsstrukturen in der Arbeitsförderung und in Unternehmen oder auch innovative und bedarfsorientierte Lehr- und Lernformate. Auf diese Erfolge können wir alle sehr stolz sein!
Das Motto „Grundbildung in der Arbeitswelt verankern“ zeigt, wo wir hinwollen: Grundbildung muss noch stärker und breiter Bestandteil bestehender Strukturen werden. Grundbildung muss in der Personalentwicklung und betrieblichen Weiterbildung in Unternehmen verankert werden, in der Arbeitsförderung nach SGB II und III und auch in der beruflichen Weiterbildung insgesamt.
Diese Veränderungen können wir nur gemeinsam, in engem Austausch und Kooperation erreichen. Auch deshalb ist es uns so wichtig im Kreise vieler Partner und auch mit vielen von Ihnen, die Nationale Weiterbildungsstrategie voranzutreiben, die die Weiterbildungskultur in Deutschland ausbauen möchte und so das Lebenslange Lernen in allen Bildungsbiografien verankern.
Das Thema der Alphabetisierung und Grundbildung ist also auf der Agenda! Nutzen Sie heute und morgen die Gelegenheit für neue Kontakte und einen lebendigen Austausch. Bahnen Sie Kooperationen für die Zukunft an.
Vielen Dank