Bremen

Die Senatorin für Kinder und Bildung
Ansprechpartnerin: Susanne Kühn
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28195 Bremen

Land

Landesstrategie

E-Mail: Susanne Kühn

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2021 wurde das Landeskonzept zur Alphabetisierung aus dem Jahr 2012 durch das „Bremer Rahmenkonzept für Grundbildung und Alphabetisierung“ abgelöst, das die Ziele der Nationalen Dekade für Alphabetisierung und Grundbildung Erwachsener aufgreift und von einer Arbeitsgruppe begleitet wird, in der die wichtigsten Akteurinnen und Akteure zusammenarbeiten. Das Rahmenkonzept umfasst die Handlungsfelder „Grundbildung gemeinsam denken und Angebote miteinander verzahnen“, „Netzwerkarbeit stärken“, „Öffentlichkeitsarbeit ausbauen“, „Wege der Ansprache erweitern“, „Bedarfsorientierte Lernangebote planen und ausbauen“ und „Angebote, Maßnahmen und Effekte erfassen und evaluieren“.

Zur Stärkung der Bereiche Alphabetisierung und Grundbildung wurde von Oktober 2021 bis Dezember 2024 die „Servicestelle für Grundbildung und Alphabetisierung“ mit ESF-Mitteln gefördert. Die Entwicklung niedrigschwelliger und bedarfsorientierter Zugänge und Angebote in den Stadtteilen stand hierbei im Vordergrund. Zudem wurde die Sensibilisierung von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren bzw. Schlüsselpersonen in Institutionen, die über einen systematischen Zugang zu der Zielgruppe verfügen, etabliert. Die Förderung der Bremer Servicestelle für Grundbildung und Alphabetisierung konnte im Jahr 2025 aufgrund finanzieller Kürzungen nicht fortgesetzt werden. Zentrale Aufgaben liegen ab dem Jahr 2025 anteilig bei der für den Bereich Alphabetisierung und Grundbildung zuständigen Referentin der Senatorin für Kinder und Bildung.

Um die Vernetzung der Bremer Akteurinnen und Akteure zu stärken, wurde bereits 2012 eine landesweite „AG Alphabetisierung und Grundbildung“ ins Leben gerufen, die im Juli 2021 um zwei Unter-Arbeitsgruppen erweitert wurde. Sie befassen sich mit den Themen „Öffentlichkeitsarbeit und Ansprachewege“ sowie „Grundbildungsangebote – domänenübergreifend und bedarfsorientiert“. Beteiligt sind u. a. die Ressorts Arbeit, Kultur, Soziales und Bildung, der Magistrat Bremerhaven, die Arbeitnehmerkammer, das Bundesministerium für Migration und Flüchtlinge (BAMF), das Jobcenter, die Agentur für Arbeit, die Stadtbibliothek Bremen sowie Weiterbildungseinrichtungen, Integrations- und Beschäftigungsträger.

Das Land fördert Angebote der Alphabetisierung und Grundbildung im Rahmen des Bremischen Weiterbildungsgesetzes; zusätzliche Angebote werden seit 2015 im Rahmen des Landesprogramms „Neue Formate in der Weiterbildung“ gefördert.

Das im Jahr 2018 vom Bremer Senat verabschiedete ESF-Programm „Gemeinsam Zukunft schreiben“ wurde in die laufende ESF+-Förderperiode (2021 – 2027) überführt. Die Bremer Volkshochschule setzt Maßnahmen in den Grundbildungsdomänen Lesen, Schreiben, Mathematik und digitale Medien um, die sich an gering literalisierte Erwachsene richten. Seit dem Jahr 2019 wird zudem ein Angebot für Menschen im Strafvollzug umgesetzt. Hierbei handelt es sich um Kursangebote für Menschen mit Erst- und Zweitsprache Deutsch sowie um Informations- und Sensibilisierungsschulungen für Mitarbeitende. Ab 2025 wird das Angebot um Sprachkurse für haftentlassene Menschen ergänzt.   

Für die Integration geflüchteter und neuzugewanderter Menschen hat der Bremer Senat darüber hinaus im Jahr 2016 ein Integrationskonzept verabschiedet. Die Überführung der mit ESF-Mitteln finanzierten Modellvorhaben für Menschen mit Deutsch als Zweitsprache in die Regelförderung ist bisher jedoch nicht gelungen. Die konzeptionelle Entwicklung und Erprobung von Modellvorhaben für primäre stiftunerfahrene Analphabetinnen und Analphabeten  sowie für Menschen, die nach Teilnahme an einem Integrationskurs das B1-Niveau nicht erreichen konnten, wurde im Jahr 2024 erfolgreich abgeschlossen