Die AlphaDekade informiert jedes Jahr Millionen Menschen darüber, wie wichtig Lesen und Schreiben für den Alltag sind!

Eine Frau hält ein Baby auf dem Arm und füllt einen Patientenbogen aus. Danben der Schriftzug "Was bringt mir Lesen? Die richtige Behandlung" © BMBF

In den vergangenen Jahren hat die AlphaDekade Millionen von Menschen erreicht und auf das Thema Alphabetisierung und Grundbildung aufmerksam gemacht. Ein wichtiger Baustein dabei ist die BMBF-Kampagne „Lesen & Schreiben – Mein Schlüssel zur Welt“, die sowohl die Bevölkerung informiert als auch Erwachsene mit Lese- und Schreibschwierigkeiten anspricht und Lernangebote bekannt macht. Alltagsnah und relevant: Das ist der rote Faden aller Bemühungen. Das Ziel: Menschen die Wichtigkeit von Grundbildung näherbringen. Nicht mit einem „abstrakten Bildungsbegriff“, sondern immer mit einem konkreten Nutzen für den Alltag.

So entstanden in den vergangenen Jahren Kampagnenthemen, die die Auswirkung von Lese- und Schreibkompetenz auf die vier wichtigsten Bereiche des Lebens – Gesundheit, Job, Familie, Finanzen – hervorhoben. Beispielsweise die Wartezimmerkampagne (Gesundheit), die Kampagne „Was bringt mir Lesen?“ (Auswirkungen auf den Alltag allgemein) oder im Jahr 2024 „Besser Lesen und Schreiben zahlt sich aus“ (Finanzen).

Das jahrelange Engagement zeigt dabei Wirkung: Alleine 2024 erreichte die Kampagne durch Maßnahmen wie Hörfunkspots, Medienarbeit und zielgruppenorientierten Infomaterial wie dem Haushaltsbuch „Mein Geldplaner“ mehrere Millionen Menschen, sensibilisierte sie für Lese- und Schreibschwierigkeiten Erwachsener und machte auf Lernangebote aufmerksam. Dass sich diese Arbeit konkret auf das Wissen in der Bevölkerung auswirkt, zeigt die unabhängige Evaluation der Kampagne 2023: Jeder dritte Bundesbürger hatte die Kampagne wahrgenommen, 97 Prozent der Befragten hielten das „Lesen“ für die wichtigste Kompetenz im Alltag, dicht gefolgt von der Fähigkeit „mit Geld umzugehen“ (94%). Fast jeder Zweite (45%) weiß, dass es Lernangebote für Erwachsene gibt.

Multiplikatorinnen und Multiplikatoren als Schlüsselgruppe

Seit Beginn der AlphaDekade ist es eine große Herausforderung, Erwachsene mit Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben zu erreichen. Eine besondere Rolle kommt dabei den Multiplikatorinnen und Multiplikatoren zu – Schlüsselpersonen, die in Kontakt mit gering Literalisierten stehen. Sie haben eine zentrale Rolle dabei, betroffene Menschen anzusprechen und für die Teilnahme an einem Lernangebot zu motivieren.

"Die Postkarten aus dem Infomaterial kann man sehr gut in der Beratung mitgeben oder sie als Hingucker auf den Schreibtisch legen. Dann hat man direkt ein Gesprächsthema."

Quelle:: S. Kirchberger, Schuldnerberatung Caritas München Nord

"Wenn wir Material auslegen wie die Postkarten, dann wissen die Leute, dass wir uns mit diesen Problemen beschäftigen und wenden sich an uns."

Quelle:: L. Determann, Mehrgenerationenhaus AWO Wittmund e.V.

"Damit Institutionen das Thema der geringen Literalisierung aufgreifen, müssen kontinuierlich Informationen in der Öffentlichkeit angeboten werden. Erst durch die Kontinuität findet nach und nach eine Verankerung vor Ort statt."

Quelle:: A. Cremer-Freis, Bildungszentrum Modellregion Trier

Die Kampagne adressiert Multiplikatorinnen und Miltiplikatoren wie bspw. Kursleitende, Ärztinnen und Ärzte oder Hebammen mit speziell abgestimmten Materialien und Informationen. Zudem ist es gelungen, das Thema Alphabetisierung und Grundbildung in Fachmedien wie Personalermagazinen, Apothekenumschau oder Hebammenzeitschriften zu platzieren und so das berufliche und soziale Umfeld auf die Thematik aufmerksam zu machen. Gleichzeitig ist die Sensibilisierung von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren auch in der Arbeit der AlphaDekade-Projekte ein wichtiger Bestandteil. Insgesamt sind seit 2016 über 1700 Angebote durchgeführt und damit mehr als 27.000 Multiplikatorinnen und Multiplikatoren erreicht worden.

Ein Beispiel für gelungene Sensibilisierung sind dabei die Schulungen des ALFA-Mobils, die das Projekt regelmäßig mit wichtigen Multiplikatorengruppen durchführt. Unter anderem an der Hochschule der Bundesagentur für Arbeit informiert das Projekt Studierende der Studiengänge „Arbeitsmarktmanagement“ und „Beratung für Bildung, Beruf und Beschäftigung“ zum Thema geringe Literalität.

„Das Thema ist für die künftigen Beraterinnen und Berater der Arbeitsagenturen und Jobcenter sehr wichtig für das Grundverständnis und den Umgang mit betroffenen Menschen. Die Begleitung durch eine Lernbotschafterin macht das Thema für die Studierenden sehr lebendig und die Situation der betroffenen Menschen 'erlebbar'.“

Helmut Sturm, Dozent an der Hochschule der Bundesagentur für Arbeit Schwerin

Wie groß der Bedarf an Informationen, Materialien und regionalen Lernangeboten ist, zeigte die Kampagne im Jahr 2024: Mit der Verknüpfung von geringer Lese- und Schreibkompetenz mit dem Thema Finanzen wurden neue Zugänge zu Netzwerken und Strukturen erschlossen und Multiplikatorinnen und Multiplikatoren aus der gesamten Gesellschaft erreicht. Die knapp 3500 Bestellungen von insgesamt 60.000 Informationsmaterialien kamen unter anderem von rund 1000 Institutionen aus den Bereichen Beratungsstellen (Schuldnerberatung, Lebensberatung, Berufsberatung, Familien-, Sozial und Schwangerschaftsberatung), Jobcentern und Arbeitsagenturen, Berufsschulen und allgemeinbildenden Schulen, Betrieben, aber auch von Ländern, Kommunen und der Bundeswehr. Ein enormer Schritt, um die Bedeutung von Grundbildung in die gesamte Gesellschaft zu tragen.

So informiert die Kampagne „Lesen & Schreiben – Mein Schlüssel zur Welt“

Wartezimmerkampagne

Eine Collage aus verschiedenen Materialien der Kampagne "Lesen & Schreiben - Mein Schlüssel zur Welt" © BMBF

Informationsmaterial der Kampagne können Sie auf mein-schlüssel-zur-welt.de bestellen

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